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Wir brauchen eine gute Strategie gegen Einsamkeit und keinen Landesbeauftragten! (Rede vom 14.3.2024)

Gleich 2 Anträge zur Bekämpfung von Einsamkeit wurden beim letzten abschließend beraten. Ich bin überzeugt, dass der rot-grüne Antrag der deutlich bessere ist. Denn im Gegensatz zur CDU setzen wir nicht auf einen Landesbeauftragten, der uns 200.000 € im Jahr kostet, sondern auf eine breite, integrative Strategie. Hierbei werden u.a. die Beratungsstellen besser ausgestattet, das Bewusstsein für Einsamkeit in der Bevölkerung gestärkt und das Ehrenamt gefördert. Dadurch wird außerdem der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt, was eine Win-win-Situation für alle Menschen darstellt.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen

Es wurde schon viel zu beiden Anträgen gesagt, – so wichtig das Thema Einsamkeit auch ist – ich will daher versuchen, mich kurz zu fassen: Während beide Anträge das lobenswerte Ziel verfolgen, Einsamkeit zu reduzieren, ist es unsere Überzeugung, dass der rot-grüne Antrag einen abgestimmteren und effektiveren Ansatz bietet.

Der Antrag der CDU sieht die Einrichtung einer Landesbeauftragten gegen Einsamkeit vor – ein Schritt, der zwar gut gemeint ist, dessen Effizienz und Kosten-Nutzen-Verhältnis jedoch fraglich bleiben. Wir erkennen die Notwendigkeit an, strategische und koordinierte Maßnahmen gegen Einsamkeit zu ergreifen, doch sollte dies durch eine breitere, integrative Strategie geschehen, die nicht nur auf die Schaffung einzelner Positionen setzt, sondern auf die Stärkung bestehender Strukturen und die Entwicklung neuer, innovativer Ansätze.

Daher verfolgt unser rot-grüner Antrag einen umfassenden Ansatz, der die Evaluation bestehender Maßnahmen, die Entwicklung neuer Konzepte und die Bündelung aller Kräfte in einer landesweiten Strategie vorsieht. Wir legen Wert auf die wissenschaftliche Fundierung unserer Strategien und die Einbeziehung aller relevanten Akteure – von der Wissenschaft über zivilgesellschaftliche Organisationen bis hin zu den Betroffenen selbst.

Dabei ist die Schaffung von zielgruppenspezifischen Maßnahmen, die darauf abzielen, soziale Verbindungen zu stärken und das Bewusstsein für das Thema Einsamkeit zu schärfen, besonders wichtig. Unser Antrag erkennt an, dass Einsamkeit eine komplexe Herausforderung ist, die eine differenzierte Herangehensweise erfordert und die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Menschen berücksichtigt.

Darüber hinaus kann die Bedeutung des freiwilligen Engagements und der sozialen Teilhabe als Schlüssel zur Überwindung von Einsamkeit nicht unterschätzt werden. Durch die Stärkung der Gemeinschaft und die Förderung des Ehrenamts können wir nicht nur Einsamkeit bekämpfen, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie stärken.

Die Bundesregierung hat bereits eine Strategie gegen Einsamkeit ins Leben gerufen, die das Bewusstsein für das Thema schärft und konkrete Maßnahmen zur Unterstützung betroffener Personen bietet. Die Strategie umfasst sowohl präventive als auch intervenierende Maßnahmen, um das komplexe Phänomen der Einsamkeit in Deutschland effektiv zu adressieren. Unser Antrag nimmt diesen Faden auf, sodass wir die Strategie gegen Einsamkeit in Niedersachsen zügig und umfassend in die Praxis umsetzen können.

Letztendlich ist es ja unser aller Ziel, eine Gesellschaft zu fördern, in der jeder Mensch sich zugehörig und wertgeschätzt fühlt. Der rot-grüne Antrag bietet einen realistischen und ganzheitlichen Weg, dieses Ziel zu erreichen, und ich bitte Sie daher um Ihre Unterstützung für diesen Antrag.

Vielen Dank.

Quelle: Niedersächsischer Landtag – 14. Tagungsabschnitt (13.-15.3.2024) – TOP 22

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