Braunschweig. Einsamkeit stellt eine wachsende Herausforderung für unsere Gesellschaft dar, die Menschen in aller denkbaren Vielfalt betrifft. Eine neue Projektförderung des Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, „Gemeinsam in der Nachbarschaft“, wirkt dieser Problematik entgegen, indem nachbarschaftliche Strukturen gestärkt und zusätzliche Begegnungsmöglichkeiten im direkten Lebensumfeld geschaffen werden.
Gesucht wurden Projekten, die Einsamkeit in der Nachbarschaft erkennen, thematisieren und dazu beitragen, dass Menschen in ihrem direkten Wohnumfeld Kontakte knüpfen, sich vernetzen und gemeinsam aktiv werden. Das Land Niedersachsen stellte hierfür der LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen als Erstmittelempfänger in diesem Kalenderjahr Mittel in Höhe von 150.000 Euro zur Umsetzung und Weiterleitung an Projekte vor Ort zu Verfügung.
„Es freut mich sehr, dass diese Initiative nun konkret wirkt und auch in Braunschweig ankommt!“, sagt dazu die grüne Landtagsabgeordnete Swantje Schendel.
Im Braunschweiger Stadtteil Westliches Ringgebiet soll mit dem Projekt „Miteinander statt allein“ mit mehreren Bausteinen aktiv der zunehmenden Einsamkeit entgegengewirkt werden – ein Phänomen, das sich insbesondere infolge der Corona-Pandemie – aber auch durch gesellschaftliche Entwicklungen wie der Nutzung neuer Medien im ausschließlich privaten Raum – deutlich verstärkt hat. Während der jüngsten Stadtteilkonferenzen im Westlichen Ringgebiet wurde durch Schilderungen einzelner Bürgerinnen sowie durch Vertreter*innen unterschiedlicher Institutionen deutlich, wie groß das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und nach gemeinschaftlichem Austausch ist. Die von den Teilnehmenden der Projekte „Garten ohne Grenzen“ und „Bunter Ring“ geäußerten (und dokumentierten) Wünsche und Bedarfe sind bei der Ausarbeitung der geplanten Maßnahmen eingeflossen.
Das Projekt zielt darauf ab, Menschen im Quartier miteinander in Kontakt zu bringen, Begegnungen zu ermöglichen und das nachbarschaftliche Miteinander durch regelmäßige, niedrigschwellige und kreative Angebote nachhaltig zu stärken. Konkret geplant sind:
– Monatlicher Salsa-Workshop auf dem (zentralen) Frankfurter Platz: Ein offenes, angeleitetes Tanzangebot für alle Altersgruppen, welches Bewegung, Musik und Gemeinschaft verbindet
– „Montags im Quartier“: An jedem ersten Montag im Monat werden spannende Orte im Stadtteil gemeinsam entdeckt – vom Stadtteilgarten über die Nachbarschaftswerkstatt bis zum Mütterzentrum und weiter bis zum Gewerbetreibenden: Vorstellung der Gastgeber, kleine kulinarische Stärkung, kulturelle Beiträge – der Rahmen steht, aber die Gastgeber legen die Details fest!
– „We-Ri-AKTIV“: Spiele-Nachmittage im Garten ohne Grenzen und an anderen Treffpunkten im Quartier, mit Angeboten wie Boccia, Wikingerschach, Tischtennis und weiteren niederschwelligen Freizeitspielen in Verbindung mit Bewegung
– „We-Ri kreativ“: Malen, Basteln und Gestalten im Garten ohne Grenzen, im Mütterzentrum oder im Kufa-Veranstaltungszentrum (Kufa= Kultur für alle) – Angebote, die zur Entfaltung eigener Talente einladen und Verbindungen schaffen.**
„We-Ri“ steht für Westliches Ringgebiet.
Dazu Swantje Schendel MdL: „Den ‚Garten ohne Grenzen‘ habe ich selbst schon besucht. Durch das gemeinsame Gärtnern entstehen hier echte Verbindungen. Denn gegen Einsamkeit helfen keine Appelle – sondern Begegnung, Vertrauen und Räume, in denen Menschen sich willkommen fühlen. Ich bin überzeugt: Solche Orte brauchen wir noch viel mehr – in Braunschweig und überall im Land. Deshalb setze ich mich weiter dafür ein, dass Nachbarschaft und soziale Teilhabe politisch unterstützt und gefördert werden.“
** Quelle: https://www.gemeinsam.lag-nds.de/antrag/miteinander-statt-allein-1697