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Wie steht es um die FLINTA*-Netzwerken in der Politik?

Braunschweig. Bei fast allen Parteien sind im Wahlkampf 50% der Direktkandidaturen noch weiblich besetzt. Nach der Wahl beträgt der Frauenanteil im Niedersächsischen Landtag aber doch nur 36 %. Wie kommt das? Stehen Strukturen dahinter, die es FLINTA* erschweren Abgeordnete zu werden? Und wie könnte man mit Hilfe von FLINTA*-Netzwerken versuchen diese Strukturen aufzubrechen? Um diese Fragen zu klären, haben die GRÜNEN Braunschweig am letzten Mittwoch zu einer Fishbowl-Diskussion mit dem Titel „Gemeinsam Empowern anstatt Auszupowern!“ eingeladen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 08. März-Bündnis Braunschweig zum internationalen Frauentag beziehungsweise zum feministischen Kampftag 2023 statt. Im Mittelpunkt standen die beiden Rednerinnen Swantje Schendel (MdL) und Louise Bohne (Geschäftsführerin bei den GRÜNEN Braunschweig). Die Teilnehmer*innen haben sich ebenfalls sehr rege bei der Diskussion beteiligt.

Ein Thema war dabei auch die Sichtbarkeit von Teams. Der Politikbetrieb verlangt oft Menschen, die gerne im Mittelpunkt stehen und Reden schwingen. „Als Frau ist man dann oft sehr stolz auf sich, wenn man Dinge ausgesprochen und sich nicht wieder zurückgenommen hat. Allerdings ist das auch problematisch, weil sensiblere Menschen dann weiterhin auf der Strecke bleiben. Das Ziel kann nicht sein, dass Frauen patriarchale Verhaltensweisen annehmen müssen, wenn es nicht ihrem Naturell entspricht, um sich in der Politik behaupten zu können.“, sagt Louise Bohne. „Gerade im Politikbetrieb setzt man oft etwas durch, was zuvor mit anderen Menschen abgestimmt wurde. Diese Menschen werden aber oft gar nicht genannt. Hier wird mehr Teamsichtbarkeit benötigt. Während bei Männern das Namedropping oft sehr gut funktioniert, müssen sich diese Strukturen bei den FLINTA* erst noch entwickeln“, ergänzt Swantje Schendel.

Insgesamt waren sich alle sehr einig, dass mehr Verbündete und Netzwerke benötigt werden. Der Erfahrungsaustausch, das Teilen von Sorgen und Problem und das gegenseitige Bestärken sind wichtige Bestandteile, um in der Politik bestehen zu können.

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